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Rotwild im August beobachten: Verhalten vor der Brunft richtig deuten

Im August beginnt im Revier eine stille, aber ungemein spannende Phase. Die große Hitze des Sommers hält zwar noch an, doch das Verhalten des Rotwilds verändert sich merklich. Hirsche und Kahlwildrudel bereiten sich jetzt unauffällig, aber zielgerichtet auf die kommende Brunftzeit vor. Wenn du in dieser Zeit mit wachem Blick durch das Revier gehst, kannst du wertvolle Beobachtungen machen – sei es für deine spätere Jagdstrategie, für beeindruckende Naturaufnahmen oder einfach für das eigene Verständnis dieses faszinierenden Wildes.

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Auch wenn die eigentliche Brunft erst im September beginnt, zeigen sich im August bereits die ersten Vorzeichen. Die Hirsche beginnen, unruhiger zu werden. 🦌

Besonders die älteren Tiere lösen sich zunehmend aus den Sommergruppen und zeigen erste territoriale Ansätze. Sie durchstreifen das Revier, inspizieren potenzielle Brunftplätze und suchen bereits vereinzelt die Nähe zum Kahlwild. Gleichzeitig beginnt das Fegen des Geweihs – häufig entdeckst du jetzt frische Fegestellen an jungen Bäumen, die deutlich vom Bast befreit wurden.

Das Kahlwild hingegen bleibt meist in den angestammten Sommergebieten. In ruhigen, deckungsreichen Bereichen mit gutem Äsungsangebot findest du die Rudel besonders in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden. 

Den richtigen Moment nutzen

Sie sind sehr empfindlich gegenüber Störungen – wenn du sie beobachten möchtest, solltest du besonders auf Windrichtung, leises Verhalten und gute Tarnung achten. In den Abendstunden, wenn die Temperaturen sinken, ziehen die Tiere oft an Waldränder oder Lichtungen, wo sie sich gut mit Fernglas oder Kamera ansprechen lassen.

Wenn du das Verhalten des Rotwilds im August besser verstehen willst, lohnt es sich, systematisch und mit Respekt vor dem Wild zu beobachten. Geh frühmorgens oder in der Dämmerung ins Revier – dann ist die Aktivität am höchsten und die Wahrscheinlichkeit einer ungestörten Beobachtung am größten. 🌳

Auch Wildkameras an Wechseln, Suhlen oder bekannten Fegestellen liefern wertvolle Hinweise auf die aktuelle Nutzung des Gebietes. Achte unterwegs auf frische Spuren, Trittsiegel oder Losung – all das verrät dir, welche Ecken des Reviers gerade besonders spannend sind. Und bei feuchtem Boden gelingt dir das Pirschen oft lautlos, was deine Chancen auf eine ungestörte Sichtung deutlich erhöht.

Diese ruhige Vorbrunftzeit ist nicht nur für Jäger interessant. Auch Naturfreunde und Fotografen kommen jetzt auf ihre Kosten. Du bekommst Einblicke in das Sozialverhalten der Hirsche, lernst ihr Revierverhalten kennen und kannst frühzeitig Rückschlüsse auf mögliche Brunftplätze ziehen. Gleichzeitig wächst dein Verständnis für die empfindliche Balance im Rotwildbestand und die Bedeutung störungsarmer Lebensräume.

Der August ist die perfekte Zeit, um Rotwild vor der Brunft intensiv zu beobachten und dich mit der Dynamik im Revier vertraut zu machen. Wenn du dir jetzt die Zeit nimmst, die Hirsche und das Kahlwild genau zu studieren, legst du den Grundstein für waidgerechtes Handeln und nachhaltige Entscheidungen während der Brunftzeit.

💡 Unser Tipp:

Führe ein eigenes Beobachtungstagebuch. Notiere dir, was du wann und wo gesehen hast – ob Wildkamera-Aufnahmen, Pirscherlebnisse oder Fernglasbeobachtungen. So bekommst du im Laufe der Zeit ein immer besseres Gespür für das Verhalten des Rotwilds im Jahresverlauf.

Wir wünschen dir eine spannende Zeit im Revier, beim Beobachten der Könige der Wälder!

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